Henri Matisse

Henri Matisse (1869-1954) war ein französischer Maler, Grafiker und Bildhauer, der neben Pablo Picasso zu den wichtigsten Künstlern der Klassischen Moderne zählt. Heute gilt er als einer der einflussreichsten Maler des 20. Jahrhunderts, dessen stilistische Neuerungen großen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen hatte. Er begründete nicht nur den Fauvismus, er legte auch den Grundstein für den Expressionismus.

Nach einer anfänglichen impressionistischen Phase, entwickelte Matisse seinen einzigartigen Malstil. Kennzeichnend für seine Landschaften, Stillleben, Porträts, Interieurs und Akte ist seine meisterhafte Beherrschung einer ausdrucksstarken Farb- und Zeichensprache. Sein Werk ist getragen von einer einfachen Formgebung, einer flächenhaften Farbgebung und einer stark umrandeten, spannungsgeladenen Linienführung. Seine Bilder leben vornehmlich von dem spielerischen Bildaufbau, den zahlreichen Komplementärkontrasten und den schnellen kräftigen Pinselstrichen. Als Matisse 1941 erkrankte und er nicht mehr in der Lage war einen Pinsel zu führen, entwickelte er die Technik „mit der Schere zu zeichnen“. Das bedeutet, er schnitt Formen aus buntem Papier aus und ließ diese dann mithilfe seiner Assistentinnen zu figürlichen oder abstrakten Kompositionen zusammenfügen. So fand Matisse im Alter zu einem neuem Medium und schuf bunte Scherenschnitte voller Lebensfreude.